von Anja Niederberger 12.9.2023
Das Namida-StrukTUR-Training entstand aus meinen StrukTUR-Tagesworkshops, welche ich 2020 lanciert habe, den damaligen Entschleunigungsworkshops und dem beliebten 2-tages Seminar Empathie & Entschleunigung. Ebenso beinhaltet es LaKoKo©-Anteile aus Weiterbildungen, die ich 2021 und 2022 bei Ina Baumann besucht habe. Seit der Entstehung im Jahr 2020 hat sich das StrukTUR-Training stetig weiterentwickelt, sich gewandelt und neue Schwerpunkte sind hinzugekommen. Und es ist noch lange nicht «fertig», denn ich darf immer mehr Neues dazulernen, wofür ich sehr dankbar bin.
Das Namida-StrukTUR-Training ist für Mensch und Hund ein Ort der Verbundenheit, der Entschleunigung, der Klarheit und des Ausatmens. In dieses Training kommen Hunde, die im Alltag Schwierigkeiten mit der Stressregulation haben, die hibbelig und nervös sind, die Ängste haben, die sich aggressiv gegenüber Artgenossen und/oder Menschen verhalten. Die Menschen, die mit diesen Hunden ihren Alltag teilen, bringen oft auch ihre «Rucksäcke» mit. Vielleicht haben sie Negativerfahrungen im Umgang mit ihrem Hund erlebt oder fühlen beim Führen ihrer Hunde Ängste oder Stress, die verstärkt werden können z.B. durch das Verhalten von Aussenstehenden, die oft kein Verständnis für Hunde mit Ecken und Kanten und deren auffälligem Verhalten zeigen. Wir leben in einer Gesellschaft, die von Traumafolgen (nicht nur Schocktraumata, sondern vor allem Entwicklungs- und Komplextraumata) geprägt ist, somit bekommt dieses Thema auch im Mensch-Hundetraining eine immer grössere und ernstzunehmende Bedeutung.
Was erleben nun die Menschen und ihre Hunde im Namida-StrukTUR-Training? Das Training findet in einem stark verlangsamten Bewegungstempo statt. Es wird in klar strukturierten Bewegungsmustern gearbeitet und immer wieder werden verschiedene Hindernisse in das Training integriert, die dem Hund helfen, Stabilität und Selbstsicherheit zu gewinnen. Im Training wie auch dem gesamten Setting lege ich sehr grossen Wert auf einen ruhigen und wertschätzenden Umgang mit den Hunden sowie den Teilnehmenden untereinander und natürlich in der Anleitung der Trainingsschritte durch mich. Das Training ist jedoch keine Kuschelstunde. Es werden klare und der Situation und dem individuellen Hund angepasste Grenzen gesetzt, jedoch immer wohlwollend und wertschätzend gegenüber dem Hund. Die Hunde werden nah beim Menschen geführt, die Dualführung mit Kopfhalfter und Halsband ist sehr klar und sehr direkt.
In die stark temporeduzierten Bewegungsabläufe werden verschiedene Entspannungstechniken, wie z.B. Atemübungen, Imaginationen, Musik, Kurzmeditationen und Körperwahrnehmungs-übungen integriert, welche bei den Menschen eine Entspannung, Entschleunigung und Öffnung des Herzens bewirken, was sich direkt und total authentisch auf die Hunde überträgt.
Das Gruppentraining zeichnet sich durch eine grosse Offenheit und Ehrlichkeit aller Anwesenden untereinander aus. Gespräche werden mit offenen Herzen, wohlwollend und wertschätzend geführt. Der Umgang untereinander ist geprägt von gegenseitigem Respekt und Rücksichtnahme. Eventuell aufgekommene, schwierige Emotionen dürfen in der Gruppe reflektiert werden. Es entsteht dadurch eine schöne Verbundenheit und ein Gefühl der Sicherheit und des Getragen-sein untereinander. Ich bin tief überzeugt davon, dass sich diese Stimmung sofort und direkt auf die anwesenden Hunde auswirkt.
Ich lege grossen Wert auf eine traumasensible Bewusstheit und einen ebenso traumasensiblen Umgang mit den Menschen sowie mit den Hunden, wenn schwierige Situationen entstehen sowie in den Anleitungen und den anschliessenden Reflexionen.
Die Gefühle von Sicherheit, Verbundenheit und Gemeinschaft und den oben beschriebenen Abläufen helfen bei der Regulation des Nervensystems. Sobald wir in der Lage sind, uns selbst zu regulieren, und wir damit wieder innerhalb unseres Stresstoleranzfensters schwingen, werden wir auch wieder in der Lage sein, unserem Hund durch Co-regulation zu helfen bei dessen Selbstregulation. Wie unmittelbar dies geschehen kann darf ich immer wieder in diesen Trainingseinheiten bestaunen!
Hunde, die eine gute Selbstregulation haben und bei Dysregulation auf die Hilfe, sprich Co-Regulation, ihres Menschen vertrauen können, die Planungssicherheit haben, die wissen, woran sie sind und darauf vertrauen können, dass adäquate und faire Grenzen gesetzt werden, denen Zeit gegeben wird, sich mit Situationen und sich selbst auseinanderzusetzen und die Liebe und Akzeptanz erfahren, auch und besonders wenn sie sich «schwierig» verhalten sind Hunde, die immer mehr vertrauen, immer besser loslassen können und die immer mehr mit ihren Menschen als Team unterwegs sind.
Diese Entwicklungsschritte von Menschen und ihren Hunden begleiten zu dürfen erfüllt mich mit einer so grossen Dankbarkeit und Freude! Das StrukTUR-Training spiegelt die Werte der Hundeschule Namida ganz wunderbar und aus diesem Grund bekommt es heute einen eigenen Blogartikel.
Gut zu wissen: die Intensivtrainings «Entschleunigung», das wöchentliche StrukTUR-Training sowie die Namida-Einzeltrainings sind Bausteine, die dir helfen können, ZuFRIEDENheit, Harmonie und Selbstwirksamkeit zu erlangen mit deinem Hund, der vielleicht etwas aus der Reihe tanzt. Und wenn du dich dafür öffnest, ist das einfach wunderbar, denn es kann der Beginn des Sternentanzes mit deinem Hund sein!
Liebe Anja, ich bin sehr dankbar für deine liebevollen, positiven und abwechslungsreichen Trainings. Ich und mein wunderbarer 4-pfotiger Begleiter profitieren jedesmal! 💝 Ich freue mich auf meine weitere Arbeit mit dir. 🙏🏼